Radurlaub Vogesen / Südschwarzwald

Radurlaub VOGESEN / SÜDSCHWARZWALD

Am Sonntag,  den  17. Juni 2012 um 5.00 Uhr früh  begann für die  19 Teilnehmer  des

Radurlaubes das Abenteuer „VOGESEN / SÜDSCHWARZWALD“

Mit dabei waren:

Franz Britzmann, Ernst Kopanz, Hugo Gönitzer, Michael Nössler, Burkhard Breithuber, Herbert Fediuk, Walter Weber, Christof Britzmann, Andreas Sokoll, Helmuth Sokoll Gerald Angermann, Kurt Nigsch, Arthur Possegger, Reinhold Traussnig, Oliver Ellmer, Roland Froschauer, Hermann Sorger, Sergio Ramirez, Albert Vallant

und unser Chefbetreuer Franz Furian. Natürlich hat auch unser Bus-Chauffeur Gilbert Gaber zum Gelingen der Radtour wesentlich beigetragen, indem er uns überhaupt erst einmal in die Nähe der 1. Etappe nach Strassbourgh in Frankreich chauffierte.

Nach ca. 12. Stunden Busfahrt (natürlich mit ein paar kurzen Pausen) haben wir Strasbourg erreicht.

Nach dem Einchecken im Hotel Metropole Monopol war noch eine kurze Besichtigung der Altstadt möglich bevor das gemeinsame Abendessen eingenommen wurde. Im Zuge des Abendessens wurden dann schon die ersten Strategien für die bevorstehende 1. Etappe festgelegt. Die Motive der einzelnen Teilnehmer konnten unterschiedlicher nicht sein:

Für Burki, Ernst und Helmuth war es die Vorbereitung auf den Ende August bevorstehenden

„Ötztal  Marathon“,  für  Chrisi,  Andi,  Albert,  Kurti,  Walter  und  Sergio  war  es  klar  die

Podestplätze zu ergattern.

Hugo  und  Arthur  versuchten  ihr  2-Mann-Team  klar  zu  positionieren.  Reinhold  verfolgte

eindeutig die „Gepäck-Strategie“ (das Gepäck muss vor ihm am Zimmer sein) und der Rest war generell auf alle Reize die diese Landschaft bieten konnte, konzentriert.

1. Etappe – 18.06.2012 – Strasbourg à St. Die des Voges (128 Km / 1250 Hm)

Nach dem gemeinsamen Frühstück um 7.00

Uhr wurde der Streckenplan inkl. Höhenprofil von Franz Britzmann verteilt, die Räder überprüft und anschließend ging´s los in Richtung   Vogesen.   (Die   Verteilung   der „Kärtchen“ verursachte generell jeden Morgen ein leichtes Stöhnen). Leicht bewölktes aber schwüles Wetter verheißen eine angenehme Etappe. Nachdem sich die Navigationsgeräte einig waren welche Richtung wir einschlagen, waren die ersten landschaftlichen Eindrücke sehr positiv. Nach ca. 70 Km näherten wir uns dem ersten größeren Anstieg, dem „Col du Donon“ (718 m; heiliger Berg mit 5000-jähriger Geschichte …) mit sehr angenehmer Steigung.

Das „Kettenhüpfen“ bei Hugo konnte durch die geschickten Hände von Reinhold einigermaßen korrigiert werden und auch das Kontaktlinsenproblem von Andi war schnell bereinigt sodass die Anfahrt zum „Col de Chipotte“ (453 m) fortgesetzt werden konnte.

Über   eine   Kaffeepause   war   man   sich   schnell   einig   und   wir   fanden   auch   ein dementsprechend schönes Plätzchen.

Die restlichen 30 Km nach St. Die des Voges waren für uns nur mehr Routine und nach   ca.

4 ½ Stunden Fahrzeit und rund 1250 Hm konnte die 1. Etappe unfallfrei beendet, und das

Hotel „Ibis Saint Die des Vosges“ bezogen werden.

Aufgrund  der  eher  kurzen  Fahrzeit  stand  noch  genug  Zeit  für  eine  Besichtigung  der

Sehenswürdigkeiten zur Verfügung.

2. Etappe – 19.06.2012 – St. Die des Voges à Colmar (137 Km / 2400 Hm)

Die 2. Etappe führte uns in die Hauptstadt der elsässischen Weine. In der Altstadt hat man das Gefühl, sich inmitten  einer  lebensgroßen  Postkarte zu befinden. Bunt bemalte und gut erhaltene Fachwerkhäuser prägen hier das Bild.

Der  Startschuss  erfolgte  pünktlich  um

8.30 Uhr. Das bewölkte Wetter war ideal für diese Etappe und somit hielt sich auch der

Wasserbedarf in Grenzen.

Von Anfang an ging´s bergauf, sowohl von der Motivation der Fahrer als auch vom Höhenprofil und zum Eingewöhnen gab´s den „Le Giron“ der an sich unter den Pedalen gar nicht richtig wahrgenommen wurde. Gleich im Anschluss der schon etwas anspruchsvollere

„Le Chipal“ der uns auf ca. 700m Seehöhe führte. Aber so richtig los gings dann auf den Col dela Schlucht (1138 m), welcher gleich zweimal passiert wurde und auch schon bei der Tour

de France 2005 als Bergwertung der 2. Kategorie herhalten musste.

Nach der 10-minütigen Abfahrt erreichten  wir  die  Perle der Vogesen, den Luftkurort „Gérdamer“ mit seinem schönen See (Lac de Gerardmer). Die Freude über den schönen Ort war nur kurz denn es ging dann gleich wieder über La Bresse das zweite Mal hinauf zum Col  dela  Schlucht  wo  uns  Gilbert und Franz schon mit Verpflegung erwarteten.

Weiter geht’s entlang einer der schönsten Passstraßen der Vogesen, der Route des Crétes (Die

Straße wurde im 1. Weltkrieg von den französischen Truppen zur besseren Bewegung aus den Vogesenbergen geschlagen).

Die Gruppe hat sich hier schon stark auf gesplittet und die einzelnen leichten aber langen

Anstiege machen sich langsam bemerkbar.

Bei der atemberaubenden Abfahrt treffen wir auf den „Lac Blanc“ (Weißer See), den größten See auf der Ostseite der Vogesen und nach einem kurzen Halt geht die Talfahrt weiter hinunter nach Orbey.

Jetzt gilt es den letzten Anstieg hinauf nach Trois Épis zu meistern um dann die Abfahrt hinunter Richtung Colmar über Ingersheim zu genießen.

Während Chrisi und Andi bereits die Nachmittagseinkäufe bereits erledigt hatten und auf das Gepäck warteten haben sich einige die Wartezeit in einem Lokal um die Ecke verkürzt und die fehlenden Kalorien in flüssiger Form eingenommen.

3. Etappe – 20.06.2012 – Colmar à Mulhouse (130 Km / 2400 Hm)

Nachdem am Vorabend schon der Regen eingesetzt hat und auch vor dem Frühstück die Situation nicht besser wurde, stand die 3. Etappe vor der Absage. Nach dem Frühstück waren aber schon Alternativen gefunden (direkt von Colmar nach Mulhouse oder nur bis Munster und dann evtl. weiter mit dem Bus usw.) und schlussendlich wurde die Strecke bei regennasser Fahrbahn und Nieselregen in Angriff genommen. Bereits nach wenigen Kilometern  hinauf  nach  Trois  Èpis  besserte  sich  das Wetter  zusehends  und  von  einer Busfahrt war keine Rede mehr.

Andi  und   Arthur   hatten   ein   wenig   Pech,   da  sie   die   Streckenbeschreibung  falsch interpretierten, falsch abbogen und sich dieser Ausrutscher mit ca. 20 Km und 450 Hm mehr in der Tagesstatistik niederschlug.

Die Abfahrt hinunter nach Munster war wieder ein Genuss. Flott geht’s die rund

600 Höhenmeter bergab, mit langgezogenen Kurven bis man endlich im

Munstertal   ankommt   und   dann   gleich rechts abbiegt um die beiden nächsten Anstiege  Col  du  Platzerwasel  (1193  m)

und Grand Ballon (1343 m), dem höchsten der Vogesen-Berge, in Angriff zu nehmen.

Auf den letzten 6 km hat der Platzerwasel eine Durchschnittssteigung von 9 %, was

ihn  zu  einem  der  steileren  Anstiege  in  den  Vogesen  macht.  Hier  galt  es  die  richtige

Übersetzung dabei zu haben, denn sonst zieht einem dieser Anstieg die letzten Reserven ab.

Die lange Abfahrt bei der man knapp 1000 Hm verbraucht kommt gerade recht um die

verbrauchten  Kalorien  wieder  aufzunehmen.  Nach  einer  kurzen  Kaffee-/Colapause  in

Masevaux geht’s stetig bergab Richtung Mulhouse und die Periferie wird nach ca. 25 km erreicht. Jetzt heißt´s das Hotel „Salvator Mulhouse“ zu finden und Reinhold, Roland und Arthur haben es nach einer Querfeldeinfahrt (Gehsteige, Fußgängerzonen, rote Ampeln Straßenbahnschienen usw.) doch noch geschafft vor dem Abendessen in Mulhouse zu sein. Das Abendessen war schnell eingenommen und dann wurde noch schnell eine Pizzeria aufgesucht   um   die   noch   fehlenden   Kalorien   rasch   mit   ein   paar   Gläschen   Wein auszugleichen.

4. Etappe – 21.06.2012 – Mulhouse – Schluchsee (127 Km / 2700 Hm)

Die 4. Etappe war von den Höhenmetern gesehen, die anstrengendste Etappe. Zitat von Sergio: „Das Herz sagt Ja, die Fiaß sagen Na, der Popo sagt Na Na“. (Bei Sergio stellte sich ohnehin die Frage ob sich die verbrauchten Kalorien mit dem aufgenommenen Kalorien die Waage halten.)

Adieu Frankreich! – Gleichzeitig haben wir heute Frankreich über den Rhein wieder verlassen und gelangten in das Hochschwarzwald-Gebiet. Die Abfahrt in Mulhouse erfolgte planmäßig

und nach ca. 18 Km mussten wir Reinhold beim Reifenwechsel unterstützen. Danach folgte der erste Anstieg ausgehend von Müllheim hinauf nach Sirnitz. Nach der planmäßigen

Kaffeepause von Hugo, Reinhold, Arthur und den Betreuern Franz, Gilbert und Oliver musste

Oliver seinem Knie eine Ruhepause gönnen und mit dem Bus weiterfahren. Nach der

Abfahrt und Einfahrt ins Münstertal folgt der Aufstieg auf den „Belchen“, einem der schönsten

Berge im Schwarzwald.

Der letzte Anstieg von Todtnau hinauf auf den Feldberg (ca. 6 Km) brachte uns nochmals so richtig zum Schwitzen, da uns die Sonne mit 36 Grad und Felshintergrund erbarmungslos begleitete. Der Rest der Etappe war nur mehr ein „ausrollen“ hinunter Richtung Titisee und ein letzter kleiner Anstieg, um dann endlich in Schluchsee einzurollen.

Das Wetter war ideal um beim Hotel „Schiff“ die Strapazen der letzten Tage bei zahlreichen Gläsern

Weißbier nachzusprechen und gleichzeitig war es auch eine kleine Vorfreude, dass der morgige letzte Tag, keine großen Bergwertungen mehr beinhaltete.

5. Etappe – 22.06.2012 – Schluchsee à Kressbronn/Gohren (147 Km / 1000 Hm)

Abfahrt um 9.00 Uhr. Nach ein paar kurzen und einem extrem steilen Anstieg (15 %) kam die Flachetappe gerade recht um die Beine auszulockern. Nach rund 60 Km gab es noch eine gemeinsame Kaffeepause an einem wunderschönen Aussichtspunkt mit Blick auf den Bodensee. Und weiter geht die Fahrt hinunter zum Bodensee und teilweise entlang des Radweges nach Ludwigshafen und Friedrichshafen bis schließlich beim „Yachthotel Schattmaier“ in Kressbronn/Gohren die Räder nach ca. 670 Km und rd. 10.000 Höhenmeter stillstehen.

Was gibt es dann schöneres als am Abend das Abendessen in wunderschöner Terrassen- Atmosphäre einzunehmen, und das EM-Spiel „Deutschland – Griechenland“ inmitten der deutschen Fans mitzuerleben. Mit dem leisen Schlachtruf

„Hopp auf Greece“ von Hugo konnte die Niederlage von Griechenland leider auch nicht verhindert werden.

Am Samstag, 23.06.2012 wurden die Räder wieder verladen und alle traten wohlbehalten die

Heimreise an.

An dieser Stelle ein herzliches Dankeschön an den Chef-Organisator Franz Britzmann, der in unzähligen Stunden diese Radtour geplant und ausgearbeitet hat. Weiters an die Firma Gaber und Franz Furian für die ausgezeichnete  Betreuung  und  Unterstützung auf den einzelnen Etappen.

Wir freuen uns alle schon auf eine wiederum interessante und aufregende Tour im nächsten Jahr!

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