Ötztaler Radmaratohn 2016

Ötztaler Radmarathon 28.08.2016

Eine Nachlese von Burki B.

Endlich war es soweit. Fünf Monate Training sollten mit einer guten Leistung beim „Ötzi“ der

Saisonhöhepunkt 2016 sein.

Voll motiviert erreichte ich nach einer langen, aber schönen Anreise über Lienz-Sillian-Sterzing- Jaufenpass und Timmelsjoch  am frühen Nachmittag Sölden. Nach dem Beziehen des Zimmers ging ich Richtung Ortsmitte, um die Startunterlagen abzuholen.

Der ganze Ortskern war auf „Ötzi“ getrimmt, glich einer Verkaufsmesse für Sportartikel und jede

Menge Radler schwirrten umher. Ich hielt mich jedoch nicht lange dort auf, da ich mir ja noch die „Beine vertreten“ wollte.

Ca. 30 km das Ötztal hinaus und zurück strampelte ich, wobei ich mich dabei sehr gut fühlte. Nach dem Einfahren machte ich mir etwas zu essen, traf die letzten Vorbereitungen für den Tag der Tage, und dann ging es ab ins Bett für einen erholsamen Schlaf.

Der Tag der Tage begann um 05:00 Uhr mit einem ausgiebigen Frühstück. Ab 06:15 Uhr stand ich im Startblock, der bereits gut gefüllt war. Pünktlich um 06:45

Uhr fiel der Startschuss und 4000 Radler setzten sich in Bewegung. Mit 50 bis 60 km/h radelten wir das Ötztal entlang bis nach Ötz, wo der erste Anstieg auf das Kühtai begann. Auffallend still und konzentriert kurbelte die Radler- Karawane die Kehren hoch. Ich erreichte nach einer Fahrzeit von 01:50 Std. die Passhöhe – ich lag gut im Plan. Kurz „Wasser fassen“, danach ging es in einer halsbrecherischen Abfahrt Richtung Innsbruck (Vmax.

101.95 km/h), wo der nächste Anstieg auf den

Brennerpass  bevorstand. Ich befand mich zu diesem Zeitpunkt in einem Feld von ca. 100 Fahrern und recht zügig ging es daher auch bergan.

Circa bei der Hälfte des Anstieges merkte ich plötzlich:  „Etwas stimmt nicht mit Burki“- flauer Magen- die ersten Krämpfe – was war los mit mir???

Ich versuchte möglichst schonend zu fahren und erreichte nach 03:51 Stunden die Passhöhe – auch hier war ich noch in meinem Zeitplan.  An der Labestation füllte ich schnell  Wasser und Energievorrat nach und weiter ging es bergab nach Sterzing.  Dort angekommen begann bereits der nächste Anstieg  – auf den Jaufenpass. Leider verschlimmerten sich die Krämpfe und aus dem  „flauen Magen“ wurde Übelkeit. So musste ich nach einigen Kilometern im Aufstieg einsehen, dass eine

Weiterfahrt leider keinen Sinn mehr hat .  Enttäuscht brach ich ab und rollte  zurück nach Sterzing. Tja, dass war es also mit meinem Traum – aus und vorbei!

Doch der Abbruch des Rennens hatte auch eine neue unerwartet interessante Seite mit sich gebracht: Nach und nach kamen immer mehr Radler zum Sammelpunkt der „Abbrecher“.

Es herrschte anstatt Frust eine angenehme und total lockere Stimmung, welche das Warten auf den Rücktransport sehr kurzweilig machte.

Erwähnen möchte ich hier meine neuen Freunde Matthias aus Deutschland und Gottfried aus

Niederösterreich, mit denen spontan eine „inoffizielle Labestation“ eröffnet wurde.

Auf der Rückfahrt, wo es über Innsbruck nach Sölden ging, verging die Zeit mit lustigen Gesprächen wie im Fluge.

So fand der „abgebrochene Ötzi“ trotz meines nicht erreichten Zieles(Fahrzeit unter neun Stunden) doch noch einen versöhnlichen Abschluss.

Nur so kann ich den „abgebrochenen Ötzi“ auch nicht stehen lassen- ich werde es wieder versuchen!!.

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